Heute mal – zur Abwechslung – ein Löffel Zen-Medizin 

Der Laie Pang besucht den Zen-Meister Shitou und fragt: „Was ist mit jemandem, der keine Verbindung zur Welt der 10.000 Dinge hat?“

Shitou legt seine Hand auf Pangs Mund. 

In diesem Moment erlebt der Laie Pang eine tiefe Einsicht.

 

Und nun – völlig unnötig, aber für alle, die es einfach nicht lassen können, Zen verstehen zu wollen –  der Beipackzettel:

Der Laie Pang Im Zen begegnen uns immer wieder Laien, also ganz normale Menschen, die eine erstaunlich tiefe Einsicht in die Lehre entwickelt haben. 

Oft sind es unkonventionelle Charaktere, die sich nicht an die traditionellen Regeln halten, sondern den Dharma im Alltag und auf eigene Weise erforschen. 

Der Laie Pang ist genau so jemand – ähnlich wie z.B. Vimalakirti zur Zeit Buddhas. 

Der Laie Pang lebte während der Tang-Dynastie (618-907), jener legendären Blütezeit der chinesischer Kultur, die auch das Goldene Zeitalter des Chan war, also des chinesischen Zen.

Shitou war einer der herausragender Zen-Meister seiner Zeit. Von ihm stammt auch das berühmte Gedicht Sandokai. Von Shitou erhielt Layman Pang auch seine Dharma-Übertragung.

Aber all diese Hintergrundinformationen sind nebensächlich. 

Worauf es wirklich ankommt, ist nicht, was du über die Geschichte denkst, sondern was sie mit dir macht

Wie erlebst du diese Geschichte persönlich? 

Meine Einladung an dich: Lies den Text von der Begegnung zwischen dem Laien Pang und Shitou nochmals in Ruhe durch. 

Nimm dir Zeit und lass ihn auf dich wirken. Vielleicht sogar über einen längeren Zeitraum: Tage. Wochen. Monate. 

Stell dir vor, du bist der Laie Pang. 

Du stellst Shitou die Frage. Worauf er sanft seine Hand auf deinen Mund legt. 

Was macht das mit dir? Was spürst du in diesem Moment?

Übrigens: Bist du heute schon gesessen?